Donnerstag, 23. April 2015

Der grosse Umzug

... der Blog des Chaoten ist jetzt seit Ende November 2014 online, nicht mal ein halbes Jahr. Der Blog hat sich, zu meiner Überraschung, stark entwickelt. Ich war der Meinung, dass der die ersten zwei Jahre so dahin dümpelt. Da die Resonanz aus meinem Umfeld und die Zugriffszahlen  etwas anderes beschreiben, habe ich beschlossen, mit dem Blog umzuziehen und zwar auf:


Da habe ich mehr Freiheiten und mehr Gestaltungsfreiräume. Ich hoffe ihr bleibt mir treu und werdet auch auf meiner neuen Seite Follower, mich würde es sehr freuen!

Auf der neuen Seite findet sich links das Feld "Werde Follower", das klickt ihr an und füllt das Formular aus. Das Bestätigungsmail kommt leider erst mit ein paar Stunden Verzögerung und landet nicht selten im Spam-Ordner. Den Link im Mail bitte bestätigen und schon verpasst ihr keinen Post mehr.

Ich versichere, dass ich eure eMailadressen nicht weitergeben und nur nutze um euch den Link zum neuen Post zu schicken.

Viel Spass beim stöbern - euer Chaot! 

Montag, 20. April 2015

Zornige Nudel mit Black Tiger

... schnell, lecker und einfach gemacht!

Gedacht war es letzthin als Restl-Verwertung, bis mir im Keller zwei tiefgekühlte Black Tiger über den Weg gelaufen sind. So hat sich meine Restl-Verwertung schlagartig in etwas verwandelt für das ich beim Italiener locker 25 Euro los bin. Das Glas Rotwein darf nicht fehlen und schon kann es losgehen.

Zutaten:

Spaghettini (N° 3) oder Pasta nach Wahl
1 rote Zwiebel
5 Knoblauchzehen
Olivenöl
3 Chilischoten gehackt
eine Handvoll Cherrytomaten
1/2 Zucchini
1/4 l Brühe
Salz, Pfeffer
Majoran
Thymian
Curcuma
2 Black Tiger (große Garnelen)
Parmesan oder Pecorino
eine handvoll Basilikum

Zubereitung:

Zwiebel, Knoblauch und Chili fein hacken und in reichlich Olivenöl andünsten, da könnt ihr eurem Herd ruhig die Sporen geben. Halbierte Tomaten hinzufügen und mit Brühe aufgießen. Das Ganze einige Minuten einköcheln lassen und die Gewürze, am besten frisch gezupft, hinzufügen. Die Nudeln kürzer als die vorgegeben Zeit in reichlich gesalzenem Wasser kochen, abseihen und in die Sauce geben. Warum werden die Nudeln zu kurz gekocht? Wenn die Nudeln in der heißen Sauce fertig kochen  nehmen sie sehr viel Sauce auf und die Nudel schmeckt nicht nach Nichts sondern nach Sauce. Die Nudeln werden aus dem Wasser genommen wenn sie von "al dente" noch weit entfernt sind.

Die Nudeln in der Sauce solange köcheln lassen bis die Nudeln die gewünschte Konsistenz haben. In der Zwischenzeit die Garnelen abspülen, den Kopf abtrennen und mit einem großen Küchenmesser der Länge nach zerteilen. In einer Pfanne etwas Olivenöl erhitzen, Knoblauch und Chili hinzufügen um das Öl zu aromatisieren. Die Garnelen mit der Schnittfläche nach unten in die Pfanne geben und scharf für ca 3 Minuten anbraten. 

Ganz zum Schluss kommen noch die in Scheiben geschnittenen Zucchini sowie der, bis auf einige Blättchen, gehackte Basilikum zu den Nudeln und köcheln kurze Zeit mit. Die Nudeln zusammen mit den Garnelen und dem Basilikum dekorativ anrichten, mit Parmesan oder den Pecorino bestreuen und mit diesem einfachen Gericht bei seinen Gästen glänzen.







Freitag, 17. April 2015

Gülle oder Bier?

... definitiv Bier.

Vor schwarzem Bier graute mir immer schon. Spätestens nach meinem Trip nach London konnte man mich damit jagen. Wie trinken die Briten ihr Bier? Grausig ist es wie sie es trinken. Die haben einen Zapfhahn und daneben ein Hebel mit einem halben Meter Länge. Die britische Schönheit zieht an diesem Hebel und durch den Überdruck im Fass blubbert die schwarze Brühe lauwarm aus dem Röhrchen. Genauso schmeckt es auch. Die Portion Fish & Chips ist dann wie die kandierte Cocktailkirsche auf dem Zuckertörtchen des Grauens.

Das Bier hat keine Kohlensäure und ist lauwarm. Lecker. Ich habe von der Minibrauerei Grabher einen Harras mit 4 verschiedenen Bierspezialitäten mit genommen. Heute probiere ich mich durch das Raspberry Stout. Ich kühle es nicht, es hat Kellertemperatur als ich es aus seiner Flasche befreie. Pechschwarz läuft das Bier ins Glas. Was sofort auffällt ist der markante Himbeergeruch und der erste Schluck bestätigt den Eindruck. Das Bier schmeckt intensiv nach Himbeeren. Es ist zwar gewöhnungsbedürftig aber nicht unangenehm. 

Was ist ein Stout? Ein Stout ist ein obergäriges Bier mit einem relativ hohem Alkoholgehalt und der typischen karamellfarbenen Schaumkrone. Für den Brauvorgang werden sehr dunkel geröstete, unvermälzte Gerste sowie Gerstenmalz verwendet. Klingt sehr sehr technisch, schmeckt aber interessant. 





Mittwoch, 15. April 2015

Geniale Biergeschichte aus der Provinz

... da wo sich Fuchs und Hase Gute Nacht sagen.

Ich bekam unlängst von meinem Schwiegervater eine Kiste Weizenbier geschenkt - mit dem Verweis, dass das in der Parzelle Fluh, oberhalb von Bregenz gebraut wird. Das klingt schon mal spannend. Der Harras war auch recht schnell ausgetrunken und die Geschichte ließ mich nicht mehr los.

Nun, ein paar Wochen später, habe ich einen Termin bei einem der beiden Brüder in ihrer Brauerei. Fluh / Bregenz liegt fern ab des hektischen Rheintals und man hat bei der Anfahrt einen gigantischen Blick auf Bregenz aber vor allem auf den Bodensee. Hier oben ist alles ruhig, entspannt und entschleunigt.

Nach einer ganzen Weile der Sucherei, die Hausnummern wurden wohl ohne erkennbares System vergeben, treffe ich vor einem unscheinbaren Einfamilienhaus ein. 24d, wunderbar, was mich dann erwartete ist genau eine der Geschichten, die mich so fasziniert.

Matthias Grabher, der Brauer, ist so um die 30 Jahre alt und erzählt mir seine Geschichte mit dem Bier. Angefangen hat alles mit einer Schnapsidee selbst Bier zu brauen. Die ersten paar Versuche gingen wohl kapital in die Hose doch die Jungs gaben nicht auf. Zum Bier brauen brauchts nicht viel an Gerätschaften, es ist eine recht einfache Geschichte. Doch wenn man bei null anfängt ist es wohl doch nicht so easy motiviert zu bleiben. Die zwei blieben jedoch am Ball und heimsen mittlerweile mit ihrem Hobby zahlreiche Preise ein.

Ich kostete zum ersten Mal Braugerste, roch an Hopfen in seiner natürlichen Form und an Hopfenpellets aus aller Welt. Faszinierend was man auf kleinem Raum alles auf die Beine stellen kann. 

Gerne empfehle ich deren Seite www.grabhers.com weiter.

Nach einem Rundgang im Keller setzen wir uns auf die Terrasse und trinken ein India Pale Ale. Noch nie gehört? Ging mir genauso. Ich werde mich in weiteren Post mit deren Spezialitäten auseinander setzen, sehr spannend!

Ich weiß nicht, ob die Jungs ihr Bier versenden, beim Kochchaoten wird jedenfalls dieses Bier eine neue Heimat finden. 

Jungs, haut rein! Macht weiter so!







Montag, 13. April 2015

Das grosse Fressen

... anders kann man es wohl kaum umschreiben.

Ein Jäger aus meinem Umfeld erlegt ein Prachtstück von einer Bache, ein weibliches Wildschwein, und schenkte mir den ausgelösten Rücken davon. Das Stück war der Hammer, dezenter Wildgeruch - nicht aufdringlich, absolut frisch und ein Gewicht von 1.5 kg. Das gibt ein Festmahl!

Den Rücken belege ich mit gehacktem Salbei, Rosmarin, Thymian, Oregano und Knoblauch. Danach beträufle ich den Rücken mit Olivenöl, drehe das schöne Stück in einer Frischhaltefolie ein und lasse es bei Zimmertemperatur einen halben Tag ziehen. 

Bevor ich den Rücken mache muss ich das Kartoffelgratin zubereiten. Denn diesen muss bei 180° in den Ofen, das Fleisch bei 100° Celsius. Da ich bei der Wohnungsplanung einen Denkfehler hatte muss ich mit nur einem Backrohr auskommen. Ich sehe es bei Bekannten wie angenehm ein zweites Ofenrohr ist. 

Für das Gratin gebe ich Sahne in einen Topf und koche sie zusammen mit Ingwer, Zitronenschale und Thymian auf und entferne die Zutaten nach 10 Minuten. Die Sahne wird mit Salz, Cayennepfeffer und Muskat gewürzt. In der Zwischenzeit fette ich dekorative Schälchen mit Butter aus und schichte fein geschnittene Kartoffeln dazu. 

Die Sahne wird über die Kartoffeln gegossen und verschwinden für 45 Minuten im auf 180° Celsius vorgeheizten Backrohr. Damit sie nicht zu dunkel werden decke ich sie für die ersten 15 Minuten mit Alufolie zu. Nach Beendigung der Kochzeit stelle ich das Gratin im Tellerwärmer warm.

Ich heize den Grill (direkte, starke Hitze) vor und lege den Rücken auf den gut vorgeheizten Rost. Zwei Minuten links und zwei Minuten rechts, das genügt dann auch schon. Das Fleisch gebe ich in das auf 100° Celsius vorgeheizte Rohr und versehe es davor noch mit einem Grillthermometer. So habe ich den Zustand des Garguts immer im Blick. Das Fleisch wir in etwa 1 Stunde benötigen bis es auf eine Kerntemperatur von 62° erreicht hat.

In der Zwischenzeit mache ich mich an die Beilagen. Die Fenchel schneide ich in großzügige Stücke und stelle sie beiseite. Ich schwitze Knoblauch und Ingwer leicht an und gebe den Fenchel dazu, kurz andünsten und mit einem Schluck Brühe aufgießen. Thymian und Safranfäden hinzugeben und zugedeckt etwa 10 Minuten nicht kochend durchziehen lassen. Mit Salz und Cayennepfeffer abschmecken und warm stellen.

Eine wichtige Zutat für das perfekte Mahl fehlt noch. Der Wein. Ich habe mich in den Tagen zuvor schon durch die Zukäufe getestet und habe mich für eine Flasche "Arrogant frog" entschieden. 

Im Tiefkühler habe ich noch die Basis für meine absolute Lieblingssauce Café de Paris. Ich koche sie in einem Topf gemeinsam mit etwas Sahne auf und rühre sie sämig.

Ich wasche Rispentomaten, besteure sie mit grobem Meersalz und lege sie direkt in die starke Hitze des Grills. Die machen sich aufgeplatzt und etwas angegrillt sehr gut auf dem Teller.

Beim Rücken ist es soweit. und der Thermometer schreit sich die Lunge aus seinem Kunststoffleib. Ich nehme das Fleisch aus dem Rohn und schneide es schräg in Stücke und würze mit Salz und Pfeffer.

Alles zusammen appetitlich auf heissen Tellern anrichten und genießen. 























Freitag, 10. April 2015

Thunfischsteak im Zedernholz

Es ist derzeit hip sein Gargut in Zedernholz einzurollen um dann das Päckchen auf dem Grill zu garen. Heute schauen wir uns diese Möglichkeit der Zubereitung mal an. Spannend ist schon mal wie man an die Zedernholzblätter kommt. Die eine Möglichkeit ist man kauft die Blätter im Geschäft und lässt dort gut und gerne 15 Euro liegen und kauft noch allerlei anderes Zeugs ein das man auch noch brauchen könnte. Die andere Möglichkeit ist die, dass man bei einem Holzhändler oder Tischler einen ganzen Bogen Zedernfurnier bestellt, der reicht dann auch für den Rest des Jahres und kostet dann ein paar Euro oder wird einem gleich geschenkt weil das Papier auf dem die Rechnung gedruckt wird gleich viel kostet wie das Furnier.

Also zur Zubereitung, ganz wichtig: Das Zedernholzblatt muss für ca 20 Minuten im Wasser eingeweicht werden. Nur so bricht das Holz nicht! Ich war am Morgen einer der ersten auf dem Wochenmarkt und so hatte der Fischhändler noch einen genialen Thunfisch in seiner Vitrine liegen.

Die eingeweichten Zedernholzblätter lege ich auf ein Brettchen, platziere ein Stück Küchengarn darunter und gebe den in 3 cm dicke Scheiben geschnittenen Fisch darauf.

Den Thunfisch würze ich zunächst mit Salz, Pfeffer und etwas Cayennepfeffer. Ich rasple etwas Zitrone auf den die Thunfisch und beträufle ihn mit etwas Olivenöl. Das war´s schon. Die Zeder wird um den marinierten Fisch gerollt und mit dem Küchengarn fixiert.

Der Fisch kann nun auf den Grill. Bei indirekter, mittlerer Hitze und abgedeckt ist das gut Stück nach ca. 4 Minuten fertig. Es ist beim ersten Mal ein wenig schwierig den richtigen Zeitpunkt zu erraten. Der Fisch sollte innen noch glasig sein. Einen Augenblick zu spät und der arme Kerl ist zu Tode gegrillt - hat dann die selbe Konsistenz wie Wellpappe. Das wäre ein Jammer denn wenn ihr den richtigen Garpunkt erwischt, ist dieses Gericht ein richtiger Leckerbissen. Wer sich unsicher ist, kann getrost mit einem Grillthermometer arbeiten. Ein Fisch ist perfekt wenn er eine Kerntemperatur von  60°C aufweist.


Was passt dazu? Gemüse vom Grill, so ergibt sich eine wunderbar leichte Spezialität vom Grill die obendrein noch ein Hingucker und alles andere als Alltäglich ist.













Dienstag, 7. April 2015

Die verkannte Delikatesse - Kalbsbries

Zugegeben, Kalbsbries sieht schon etwas gewöhnungsbedürftig aus. 

Was ist Kalbsbries überhaupt? Kalbsbries, oder auch Kalbsmilch, Milke oder Midder ist die Thymusdrüse des Kalbes. Dieses Organ ist für die Immunabwehr zuständig und bildet sich bei ausgewachsenen Tieren zurück. Die Thymusdrüse wird zu den Innereien gezählt, sitzt im vorderen Bereich der Brust und hat ein Gewicht von etwa 300 Gramm. 

Das Gewebe ist fast weiß und zählt wegen des feinen Geschmacks zu den begehrtesten Innereien. Im rohen Zustand erinnert das Bries an Hirn, ist aber durch Konsistenz und Geruch deutlich davon zu unterscheiden. Es ist reich an Vitaminen und vor allem Kalium. Kalbsbries ist viel zu schade um als Leberkäs zu enden und die Zubereitung keine Hexerei. 

Sich an dieser Delikatesse zu versuchen ist absolut empfehlenswert. Meist muss das Bries zwar beim Metzger vorbestellt werden - jedoch ist es in der Regel innert zwei Tagen verfügbar.

Ich mag Bries am liebsten paniert oder im Mehl gewendet und dann im heißen Fett gebacken. Dazu wässere ich zuerst das Bries im Ganzen drei Stunden und entferne danach die knorpeligen Teile sowie die gröbsten Häute vom Bries.


Danach wird das gewässerte Bries heiß überbrüht und nochmals von Häuten und blutigen Stellen befreit. Es steht jedem frei ob er einzelne Röschen, so wie bei einem Karfiol, abtrennt oder das Bries in Scheiben schneidet. Ich habe es in einzelne, grössere Teile zertrennt und mit Salz bzw. Pfeffer gewürzt. Die eine Hälfte habe ich paniert und die andere Hälfte im Mehl gewendet. Abschließend werden die einzelnen Teile im heißen Butterschmalz goldgelb gebacken und gemeinsam mit einem Vogerlsalat dekorativ angerichtet. Gut dazu passen würde auch Remouladensoße. 











Donnerstag, 2. April 2015

Wohin mit soviel Pizzateig?

... wieder mal zuviel Pizzateig gemacht? 

Wenn die Lust auf Pizza wieder mal grösser war als dann der tatsächliche Hunger, gibt es zwei Lösungen für den übrig gebliebenen Pizzateig. Die erste Möglichkeit ist es, den Pizzateig einzufrieren. Bei Bedarf einfach auftauen und wie gewohnt verarbeiten. 

Die zweite Möglichkeit ist, den Teig zu Brot zu verarbeiten. Einfachst herzustellen und sehr lecker. Ich mach von Haus aus schon die doppelte Menge weil ich dieses Brot einfach gerne hab. 

Der Teig mit Kräutern, vor allem Rosmarin passt sehr gut, nach Wahl verkneten und zu einem Brotlaib formen. Den Laib mit grobem Salz bestreuen und in den auf 180 °C heißen Ofen schieben. Wer es gerne resch und knusprig hat stellt noch ein Gefäß mit Wasser dazu. Von Zeit zu Zeit das Brot mit Wasser bestreichen. Nach 25 Minuten kann der Klopftest gemacht werden. Wenn das Brot hohl klingt ist es fertig. 

Das Brot eignet sich wunderbar für eine rustikale Jause mit Käse und Speck.